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Burg Trendelburg ist eine ausgesprochen gut erhaltene Burganlage oberhalb der gleichnamigen Stadt. Erbaut wurde die auf einem zur Diemel abfallenden Bergrücken liegende Burganlage vermutlich im 13. Jahrhundert. Ursprünglich sächsisches Stammesgebiet wurde die ganze Region erst um 800 durch Karl den Grossen erobert und ins Ostfrankenreich und später ins Heilige Römische Reich eingegliedert. Schon kurz darauf wurde die ganze Region dem Bistum Paderborn zugeteilt, das die Gegend als Grafschaft Warburg weiter verlehnt hatte. Bis 1021 befand sich die Region im Besitz der Grafen. Vom Bau der Trendelburg ist zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts bekannt, wenngleich es wahrscheinlich ist, dass bereits zu dieser Zeit eine mittelalterliche Burganlage existiert hatte. Der Ort Trendelburg selbst wird erst in einer Urkunde aus dem 13. Jahrhundert unter dem Namen drendelborch erwähnt.
Bis 1306 wurde die Trendelburg von den Grafen von Schöneberg verwaltet, die schliesslich um 1300 eine erste, nachgewiesene Burganlage erbauten. Sie wählten dazu einen hoch gelegenen Sandsteinfelsen, an dem wichtige Handelswege in einer Furt die Diemel überquerten. Lange blieb die Trendelburg allerdings nicht im Besitz der Herren von Schöneberg. Denn ihr Erbauer, Konrad III. von Schöneberg verpflichtete sich dem Mainzer Erzbischof zu Militärdiensten und verlor die Burg im Kampf. Sie ging erneut in den Besitz des Bistums Paderborn über, das die Trendelburg gemeinsam mit dem hessischen Landgrafen Heinrich I. als Amts- und Gerichtsort nutzte. Auch die Güter, die noch im Besitz der Familie von Schöneberg waren, gingen 1429 an den hessischen Landgrafen über. Sie wurden jedoch nicht im Kampf gewonnen, sondern von der Witwe Maria von Schöneberg aus Geldnot verkauft.
Die Gegend blieb vom Krieg nicht verschont und so wechselte die Trendelburg in den nächsten dreissig Jahren noch mehrmals den Besitzer, ehe sie 1465 endgültig in den Besitz der hessischen Landgrafen überging. Diese förderten die Burg und die darunter liegende Stadt auf ihre Weise, indem sie Trendelburg im Jahr 1472 die Stadtrechte verliehen. Doch die Stadt hatte nicht lange Zeit, zu blühen. Denn im Dreissigjährigen Krieg wurde Trendelburg erobert und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Lediglich die Burg selbst überlebte den Krieg, konnte die Bewohner der Stadt aber nicht vor der Pest schützen, die kurz nach dem Krieg in der Gegend wütete. Erst nach Beendigung des Krieges kehrte wieder Ordnung ein. Die Trendelburg wurde nun zu einem gut befestigten Jagdschloss ausgebaut, das aber schon hundert Jahre später im Siebenjährigen Krieg von französischen Truppen besetzt wurde. Bei der Befreiung der Anlage wurde die Trendelburg durch Geschütze in Brand gesetzt und schwer beschädigt.
Politisch verlor die Trendelburg daraufhin an Bedeutung, da das Rentamt und das Gericht der Region im 19. Jahrhundert von der Burg weg verlegt wurden. Seitdem wurde die Burg lange Zeit nur noch als Forstamt genutzt. Eine Änderung trat erst im Jahr 1901 ein, als die Familie Adalbert von Stockhausen die Trendelburg kaufte, renovierte und als Wohnburg einrichtete. Im Jahr 1949 begann dann der Umbau der Anlage zum Burghotel mit Restaurants und zahlreichen Zimmern. Ein Eckturm, der am Haupttor der Trendelburg steht, wurde zum Hochzeitsturm ausgebaut. Dementsprechend wird die Burg heute vor allem als Hotel und als Ort für Veranstaltungen genutzt. Passend zum Hochzeitsturm befindet sich hier eine Aussenstelle des Standesamtes, so dass hier nicht nur kirchliche Trauungen vollzogen werden können.
Obwohl die Trendelburg also auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblickt und heute als bedeutend gilt, ist sie doch wegen einer ganz anderen Geschichte bekannter. Die Trendelburg ist als Schauplatz des Märchens Rapunzel Mitglied der Deutschen Märchenstrasse. Sogar ein Märchenfilm wurde hier bereits gedreht. Neben der Sage um Rapunzel ranken sich aber noch eine ganze Reihe anderer Legenden um die Trendelburg. Sie handeln von der Riesin Trendula, Weissagungen, Morden, aber auch von Hexerei.
(rh)
Touristisches Gebiet / Region:
- Weserbergland
- Reinhardswald
- Nordhessen
Rad- und Wanderwege:
- Diemelradweg
- Märchenlandweg
- Reinhardswald-Rundweg
- Eco Pfad Archäologie
- Eco Pfad Kulturgeschichte
- Frau-Holle-Weg
- Pilgerweg Loccum–Volkenroda
- Dornröschen-Route
- Weserbergland-Weg (XW)
- Hessenweg 1